Stahlhelm

Hohenzollernprinzen bei einem Marsch des Stahlhelms in Berlin, 1932

Erste Reihe von links nach rechts: Eitel Friedrich, August Wilhelm, Oskar und Wilhelm, der älteste Sohn des Kronprinzen.

SZ Photo/Süddeutsche Zeitung Photo

Nach dem Ersten Weltkrieg werden in Deutschland Veteranenverbände von unterschiedlicher politischer Couleur gegründet. Einer der größten Verbände ist der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, ein Dachverband paramilitärischer Veteranen. Jüdische Veteranen dürfen nicht Mitglied werden.

Die Mitglieder des Stahlhelm sind heftig anti-republikanisch, nationalistisch und monarchistisch. Sie bekämpfen alles was links und pazifistisch ist. Die Dolchstoßlegende wird in diesem Verein gehegt: weil Sozialisten, Kommunisten, Republikaner und Juden 1918 an der Heimatfront eine Revolution entfesselt haben, ist die ungeschlagene deutsche Armee in den Rücken gefallen. Die Mitglieder des Stahlhelm erscheinen in der alten kaiserlichen Uniform oder Stahlhelmuniform in den Straßen und bei Paraden, um damit ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen, dass der Kampf auch nach 1918 weitergeht.

1930 hat der Stahlhelm eine halbe Million Mitglieder, darunter Söhne und Enkel des Ex-Kaisers Wilhelm II. Nach Hitlers Machtübernahme wird der Stahlhelm bei der Sturmabteilung (SA) untergebracht, bis sie 1935 aufgelöst wird.

Ex-Kronprinz Wilhelm und Führer des Stahlhelm Franz Seldte inspizieren die Fahnenträger während eines Stahlhelmtages in Wittenberg am 14. Mai 1933

Bundesarchiv, Bild 102-14606/ Fotograf: Georg Pahl

Plakat für den 10. Reichsfrontsoldatentag in München am 1. und 2. Juni 1929

Ab 1920 veranstaltet der Stahlhelm jährlich einen Reichsfrontsoldatentag, eine Massenversammlung. Für das Treffen im Jahr 1929 reisten mehr als 100.000 Teilnehmer nach München.

Münchner Stadtmuseum

Reichskanzler Adolf Hitler hält eine Rede auf einer Sitzung des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, in Hannover im September 1933.

Rechts von Hitler stehen Vizekanzler Franz von Papen und Kronprinz Wilhelm.

Süddeutsche Zeitung Foto

Fahne des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten.

Sammlung Braunschweigisches Landesmuseum

‘Ich glaube, dass ich unter meinen Kameraden im Stahlhelm und den deutschen Nationalisten im Allgemeinen zwei Millionen Stimmen für Hitler gewonnen habe.’
Kronprinz Wilhelm, 20. Juni 1934