Prinzenerlass

ꜛ Die Beisetzung von Prinz Wilhelm am 29. Mai 1940 in Potsdam

Um dem Fürsten die letzte Ehre zu erweisen, versammeln sich mehr als 50.000 Menschen zwischen der Friedenskirche und dem Antikentempel im Park von Sanssouci bei Potsdam. Die Menschen am Streckenrand grüßen mit dem Hitlergruß. Vor dem Sarg stehen die Brüder und der Schwager des gefallenen Prinzen; Louis Ferdinand, Hubertus und Adolph von Salviati.

Privatsammlung

Am 26. Mai 1940 stirbt Prinz Wilhelm von Preußen, ältester Sohn des Kronprinzen, in einem Feldlazarett in Nord-Frankreich. Drei Tage später findet seine Beisetzung im Antikentempel statt, dem Mausoleum der Familie Hohenzollern im Park Sanssouci in Potsdam. Mehr als 50.000 Personen wohnen der Beisetzung bei. Es ist das erste Mal seit Hitlers Amtsantritt, dass so viele Menschen bei einem nicht-nationalsozialistischen Treffen zusammenkommen. Die Popularität der alten deutschen Fürstenhäuser ist den Nazis ein Dorn im Auge. Für Hitler ist es der Grund, den sogenannten Prinzenerlass zu verhängen. Dieses Dekret verbietet die Entsendung der Mitglieder von ehemaligen Königshäusern an die Front. 1943 wird ein totales Verbot für ehemalige Prinzen, in einem Offizierskorps der Wehrmacht zu dienen, erlassen.

ꜛ Ex-Kaiser Wilhelm II. mit ältestem Sohn (links) und ältestem Enkel im Gobelinzimmer von Huis Doorn, 1927

Sammlung Museum Huis Doorn, HuDF-1248