Republik von Weimar
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ꜛ Plakat der SPD zur Enteignung des fürstlichen Vermögens, März 1926
Im Mai 1926 fand ein von der Kommunistischen Partei Deutschlands initiiertes Referendum über die entschädigungslose Enteignung königlichen Eigentums statt. Mit diesem Plakat ruft die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) zu einem Votum für diese Enteignung auf. Mit einem kraftvollen Eingriff sorgt ein Arbeiter dafür, dass Ex-Kaiser Wilhelm II. seine Hand nicht auf das nationale Vermögen legen kann.
Bundesarchiv, Plak 002-015-014/ Künstler: Hans Adolf Baltzer
ꜛ Foto Wahlplakat der „Deutschnationalen Volkspartei“, 1924
Das Plakat zeigt die Dolchstoß-Legende: Die deutsche Armee verlor im Ersten Weltkrieg nicht die Schlacht an der Front, sondern wurde von deutschen Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten von hinten angegriffen. Der Frontsoldat bekommt einen Dolch in den Rücken gesteckt, wodurch die schwarz-weiß-rote Fahne des Deutschen Reiches untergeht.
Sammlung Deutsches Historisches Museum, Berlin
ꜛ Eine Gruppe Arbeitsloser isst auf einer Bank in Berlin ihr bescheidenes Mittagessen, das sie um 1923 aus der Garküche bekommen haben.
Nach dem Ersten Weltkrieg steht Deutschland vor riesigen Reparationszahlungen. Wegen dieser Zahlungen (in Geld und Gütern) geht es der deutschen Wirtschaft schlecht. Die Lebensmittelpreise sind hoch und die Arbeitslosigkeit steigt. Um die auferlegten Reparationen einhalten zu können, lässt die Bundesregierung rücksichtslos Geld drucken, was zu Inflation führt. Als Frankreich 1923 beschloss, das industrialisierte, kohlereiche Ruhrgebiet zu besetzen, sank die Produktivität Deutschlands und die Inflation nahm extreme Formen an.
Bundesarchiv, Bild 146-2003-002-22
ꜛ1923 führte die Inflation dazu, dass das Geld so viel an Wert verlor, dass Kinder Bündel von Banknoten als Spielzeug benutzten.
Tatsächlich ist die deutsche Währung so wertlos, dass einige Bürger das Papiergeld verbrennen, um ihre Häuser zu heizen. Die Banknoten sind ein billigerer Brennstoff als Holz.
AKG-Bilder, 1972159
ꜛ Foto Pfingstversammlung des Roten Frontkämpferbundes in Berlin, um 1926
Der Rote Frontkämpferbund (RFB) ist die deutsche paramilitärische Organisation der Kommunistischen Partei Deutschlands. In den 1920er Jahren war die RFB in gewalttätige Straßenkämpfe mit der Polizei, der SA und anderen politischen Rivalen verwickelt. 1929 bezeichnete die sozialdemokratische Regierung die Organisation als extremistisch und verbot sie. Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 rächten sich die Nazis an ihren ehemaligen Rivalen. Ehemalige RFB-Mitglieder gehören zu den ersten, die verhaftet und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden.
SZ Photo/Süddeutsche Zeitung